Anlässlich des deutschlandweiten Gedenktages machten sich Kameraden der Feuerwehr Engelskirchen und befreundete Reservisten zu einem Gedenkmarsch auf
Der 2. April 2010 war ein Karfreitag und hat sich in das Gedächtnis vieler deutscher Soldaten eingebrannt. An diesem Tag kam es in Afghanistan bei Isa Khel zu den ersten, länger andauernden, Kampfhandlungen mit Beteiligung deutscher Bundeswehrsoldaten seit dem zweiten Weltkrieg. Es kam zu einem Feuergefecht zwischen einer Fallschirmjägereinheit, die mit der Beseitigung von Sprengfallen beauftragt war, und etwa 40 radikal-islamischen Taliban. Seinerzeit erfolgte der Angriff durch die feindlichen Kämpfer aus dem Hinterhalt. Drei Soldaten überlebten diesen Tag nicht, acht wurden teilweise schwer verwundet. Nur 14 Tage darauf fielen vier weitere in einem anderen Gefecht. Seit 2020 wird bundesweit mit einem Marsch den Gefallenen, Verwundeten und denen, die ihnen zur Hilfe kamen, gedacht.
Steve Grünwald hatte im Kreis des Löschzug Engelskirchen auf die Aktion „Körperliche Betätigung und Gedenken“ aufmerksam gemacht, dem sich einige Kameraden und deren Familienangehörige anschlossen. Aus dem Bezirksverbindungskommando Köln der Bundeswehr stießen Oberstleutnant Axel Wild als Stabsverbindungsoffizier und weitere Reservisten dazu. „Feuerwehrkamerad Dorian Wachendorff und ich machen diesen Marsch schon seit einigen Jahren mit“, erklärte Grünwald, „denn ich als Hauptgefreiter der Reserve sehe es als meine persönliche Pflicht an diesem Tag den damals gefallenen und verwundeten Kameraden auf diese Weise zu gedenken. Leider mussten heute berufs- und krankheitsbedingt ein paar Mitwanderer in letzter Minute absagen, sonst wäre die Truppe größer gewesen.“ Im Vorfeld waren zwei Routen geplant worden. Wer also statt der angedachten 14 Kilometer nur 10 Kilometer mit 10 Kilo Gepäck (die Originalvariante aus dem Jahr 2020) im Rucksack marschieren wollte, hatte die Möglichkeit abzukürzen. Die Streckenplanung führte über die Ortschaften Kaltenbach, die Hohe Warte mit steilem Anstieg, Ründeroth und Feckelsberg zurück zum Ausgangspunkt und beinhaltete nebenbei gut 400 Höhenmeter.
Am Ostersamstag machte sich die gemischte Gruppe nach einer kurzen Ansprache und einer Schweigeminute unter dem Motto „14K3“ mit 14 Kilogramm Marschgepäck am Gerätehaus in Engelskirchen auf den Weg. „Die 14 steht für die Jahre, die seit 2010 vergangen sind, die rote 3 für die gefallenen Soldaten“, erklärten die Kameraden, als sie die gestickten und erworbenen Spendenpatches auf Jackenärmel oder Rucksäcke hefteten. Acht Euro vom Kauf gehen an den Verein „Angriff auf die Seele e.V.“, der Informationen und Hilfe für Angehörige der Bundeswehrund deren Familien, die in Ausübung ihres Dienstes besonderen psychischen Belastungen ausgesetzt waren oder an psychischen Störungen erkrankt sind, anbietet. Bedauerlicherweise wird ausgeschiedenen Soldaten dies heutzutage nicht automatisch angeboten. „Die Feuerwehr als Institution weiß heutzutage wie wichtig eine Unterstützung in solchen Lagen, bei uns PSU genannt, ist“, sagte Grünwald, der im Ehrenamt mittlerweile Brandoberinspektor ist. „Leider gab es so etwas auch im Jahr 2010 für Bundeswehrangehörige und deren Familien noch nicht.“
Für die heutigen Marschteilnehmer stand am Nachmittag bereits fest das auch im nächsten Jahr wieder gewandert und der Kameraden auf diese Weise beim #15K3 gedacht wird.
Fotos: privat