[Bilder: Michael Gauger — Die Mitarbeiter des TÜV und ihre närrischen „Prüflinge“ verbrachten erneut einige nette Stunden zusammen]
Engelskirchen – Zur jährlichen Überprüfung durch die TÜV-Prüfstelle Loope stellten sich drei Prinzenpaare der Region – Damendreigestirn aus Marialinden gesellte sich dazu.
Die Idee zu dieser Veranstaltung sei bereits 25 Jahre alt, berichtete der „jecke“ TÜV-Beamte Paul Remmel bei der Begrüßung der Jecken. Seinerzeit hatten Volkmar Winkler und Hans Hausmann vom Bielsteiner Karnevalsverein den Gedanken gefasst, die Tollitäten der Region auf Herz und Nieren testen zu lassen. Seit 16 Jahren geschieht dies in der Prüfstelle Loope im Rahmen einer jährlichen Überprüfung.
[Paul Remmel stellte sich als charmanter, aber auch strenger Prüfer heraus.]
Dort, wo sonst Fahrzeugbesitzer ihre Fahrzeuge vorstellen und auf die begehrte Plakette hoffen, versammelten sich am Samstagmittag mehrere Tollitäten mitsamt ihrem Gefolge. Rasch füllte sich die Prüfhalle. „Wir werden es euch nicht leicht machen“, warnte der strenge Oberprüfer Remmel und erklärte, dass ein Fragenkatalog mit lustigen und ernsten, aber auch fachlichen Fragen zum Thema Karneval bereitstehe. Vorab stellten sich jedoch die Tollitäten persönlich mit ihrem Motto vor. Die Dancing Kids des RKV lieferten einen bejubelten Auftritt ab und durften eine Zugabe geben.
Zum Damendreigestirn der KG Jecke Marialinger zählen Prinz Britta I., Bauer Marion und Jungfrau Biggi. Letztere ist zugleich Mitarbeiterin der TÜV-Stelle, für sie war es somit ein Heimspiel. Prinz Martin II. und Prinzessin Pia vom KV Bielstein brachte blau-weiße Farben ins Spiel.
Das Prinzenpaar des Ründerother KV, Prinz Stefan I. und Prinzessin Daniela, hoffte, falls es erneut zum beliebten Messen des persönlichen „Fahrwerks“ kommt, insgeheim auf die strammen Fußballerwaden des Regenten. Zu guter Letzt waren Prinz Andreas I. und Prinzessin Carmen von der KG Närrischen Oberberger angereist, um die begehrte Plakette zu erhalten.
[Einfallsreichtum bewies dieser Karnevalist.]
Nach einer Stärkung legte Remmel los. Die Prinzessinnen hatten sich dem Fragenkatalog zu stellen, durften sich aber vom Gefolge Lösungsvorschläge zuflüstern lassen. Lustige Fragen wie „Was ist aller Laster Anfang? – (Stoßstange)“ mischten sich mit zahlreichen Fachfragen, wie etwa „Woher stammt der Kölner Begriff KRAT? – (Kölsch für Kröte/Trunkenbold)“. Dass ein Engel „Kotflügel“ bekommt, wenn er in einen Misthaufen fällt, wissen nun ebenfalls alle Teilnehmer. Einen echten Vorsprung konnte sich keine der Damen im spannenden Quiz herausarbeiten, die Regentinnen waren nahezu gleichauf. Nach der zwölften Frage lag Prinzessin Pia knapp in Führung.
[Bielsteins Prinz hatte beim Wadenmessen das Nachsehen.]
Remmel rief nun zur „technischen“ Abnahme. Mittels Maßband wurde zuerst die Beinlänge bis zum Knie der Prinzessinnen von Prüfstellenleiter Sebastian Zibuschka gemessen, bevor der Umfang der Prinzenwaden ermittelt wurde. Hier zeigte sich, das Biggi zwar „die längsten Schochen“, so Remmel, hat, aber die zarte Wade von Prinz Britta (39 Zentimeter) alles zunichtemachte. Auch Pia verlor Boden, denn Martin II. (40 Zentimeter) konnte mit den muskulösen Waden der beiden Feuerwehr-Prinzen aus Engelskirchen und Ründeroth nicht mithalten. Andreas I. und Stefan I. (jeweils 46 Zentimeter) hatten die Nase vorne. Das Endergebnis konnte sich nach aufwendiger Auswertung dennoch sehen lassen. „Ihr habt heute alle die Hürden des TÜV genommen“, freute sich Remmel zusammen mit Boris von Lennep (TÜV Rheinland) nach dem Finale. Punktgleich siegten somit Bielstein und Marialinden, knapp dahinter die Prinzenpaare der Gemeinde Engelskirchen. Die ersehnte TÜV-Plakette gab es für alle Teilnehmer in Form eines Orden um den Hals. „Und nicht hintendrauf“, wie Narrentester Remmel augenzwinkernd bemerkte.
Fahrzeugbesitzer, die am Weiberfastnachtstag (4. Februar) bis 11 Uhr morgens ihr Fahrzeug zur Hauptuntersuchung in Loope vorstellen, bekommen ebenfalls diesen seltenen Orden verliehen.
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