Deutschlands älteste Stahlgiesserei, C. Grossmann in Solingen, mußte Ende Juni seine Tore schließen. Für Kollege Oliver Müller (www.lichtritzer.de) und mich ergab sich durch den Kontakt mit Joachim „Stütti“ Stüttem jedoch noch einmal die Möglichkeit für einen Besuch.
Conrad Carl Grossmann gründete 1853 seinen Handwerksbetrieb zur Produktion von Schlüsseln, wie uns Herr Florian Berger, Sohn des heutigen Geschäftsführers, erklärte. Später wurde aus dem aufstrebenden Unternehmen eine Aktiengesellschaft, die C. Grossmann Eisen- und Stahlwerk AG, werden. Kurz darauf wird am selben Standort eine neue Produktionsstätte für 700 Beschäftigte errichtet.
Zuletzt waren etwa 112 Beschäftigte am Standort, davon fanden 50 ganz zum Schluß eine andere Beschäftigung. Vermeintliche Investoren sind nun lediglich an der Immobilie, Maschinen oder Teilen interessiert, wie man leider nachlesen muß. „Eigentlich müßte man nur ein paar Schalter umlegen und es könnte wieder losgehen“, erklärte uns Herr Berger verständlicherweise enttäuscht beim Rundgang durch die Produktionshallen auf dem 45.000 m² großen Gelände.
Anscheinend haben wir einen guten Eindruck hinterlassen, denn wir durften uns quasi „austoben“ und alleine losziehen. Für mich nicht ganz unbekannt, was hier vor geraumer zeit noch vonstatten ging. Ungewohnt natürlich die Stille, kein Lichtbogenofen oder AOD-Konverter, keine Schleifmaschine in der Putzerei lief, lediglich zahlreiche Tauben hatten es sich unter dem Hallendach gurrend bequem gemacht. Achja, das Klicken der Kameras war natürlich auch noch da. Aber unheimlich interessant das Ganze nun mal fotografisch festzuhalten. Nach gut 2 1/2 Stunden hatten wir reichlich Material im Kasten, meldeten uns ab und es ging wieder in die Heimat.
Genau wie Kollege Müller möchte auch ich hiermit nochmal ausdrücklich meinen Dank an Herrn Berger, sowie Stütti aussprechen, die uns dies ermöglicht haben.