Lost Places: Entdeckungen im Nachbarland

lostplace-aachen-000Kleine Recherchen im Vorfeld ließen uns eine „Herrentour“ nach Belgien starten. Letzte Überreste der „Vennbahn“ wollten unbedingt vor unsere Kameralinse. Frühmorgens ging es nach kurzer Kaffeepause in den ausgesuchten Ort, gutes Wetter sollte zur besten Laune beitragen.

Vor Ort angekommen wurde schnell klar das hier bereits einige Sachen entfernt, bzw. durch Grünbewuchs nicht mehr begehbar waren. Die Loks und Waggons waren doch durch Vandalen schwer beschädigt und beschmiert worden. Zudem hatte die Natur einiges überwuchert. Google Earth und Maps haben wohl etwas älteres Bildmaterial im Netz. Trotzdem gab es einige lohnenswerte Schnappschüsse zu machen.

Die Rücktour sollte am Braunkohletagebau vorbeiführen. Hier wollten wir einen Abstecher machen, wie „Pilot“ Oliver vorschlug. „Navigator“ Alex kundete bereits per Handy die Flugroute aus, einzig der Beifahrer und von uns auserkorene „Saftschubse“ Muammer versagte den Dienst. Nicht ein Tomatensaft wurde während der Reise serviert. Dann fiel plötzlich der Blick auf leerstehende Gebäude auf der linken Seite. Routenänderung im Handy, nächste Ausfahrt raus, die Frau im Fahrzeughandy ignoriert und ab gings auf die Landstraße.

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++ Besichtigung einer Immobilie…der selbstauserkorene „Makler“ wies auf leichte Mängel hin… ++

Fotografenherz, watt willste mehr ? Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem riesigen Areal um eine ehemalige belgische Kaserne. 37 Hektar zum Austoben. Und das hatten auch schon zahlreiche Grafitti-Sprayer getan. Bis auf wenige Wände war so ziemlich alles „verschönert“ worden. Darnter waren auch richtige Künstler. 1948 war das Areal erstellt worden, wie man bei Wikipedia lesen kann. 1995 wurde es militärisch aufgegeben und fiel an die BRD zurück.

„In erster Linie ging es im „Camp Astrid“ um die Verwaltung von Nachschub, der Versorgung der Einheiten mit sogenannten Verbrauchsgütern. Transport, Umschlag, das Lagern und das Bewachen von Material und Munition, das Bergen und Instandsetzen der Fahrzeuge und der Gerätschaften (wie man an den zahlreichen Fahrzeughallen sehen konnte), das Gewährleisten der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und des Gerätes. Weiterer Schwerpunkt und Aufgabe war die Ausbildung der Soldaten in militärischer Hinsicht und in ihren fachlichen Verwendungen. Die Anlage verfügte über einen eigenen Gleisanschluss, so dass Transporte auch über die Schiene abgewickelt werden konnten. Das im Wald gelegene Camp hatte viele Einrichtungen, die den belgischen Soldaten das Arbeiten und Leben für sie und ihren Familien angenehm machen sollten: Kirche, Casino, Kino, Freibad, Post, Einkaufsladen, Sportplatz, Tennisplatz, Sporthalle und Angelteich.“ (frei nach wikipedia)

Toller Tag, wir ließen uns richtig Zeit, der Schrittzähler am Handgelenk hatte seinen Spass. Herzlichen Dank an die heutige Besatzung bei „Müller Tours“.

Hier mal eine kleine Auswahl Bilder, man kann sich kaum entscheiden. Wie auch Kollege Lichtritzer schon erkennen mußte 😉