Mit neuem Team in die Rennsaison

Auch in diesem Jahr werde ich wieder über die Renneinsätze des Engelskircheners Jörg Viebahn berichten. Unterstützung erhalte ich dabei von Jörg selber, dem Livestream der gt4series, dem JACOBY Pressebüro aus Pulheim, diversen Pressesprechern sowie mehreren Fotografen an der Rennstrecke, deren Bilder ich nutzen darf.

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[Bilder: flitzfoto.de — Beim Saisonauftakt der GT4-Europameisterschaft konnte sich Jörg Viebahn im Aston Martin wichtige Punkte sichern]

 

 

 

Die ersten zwei Rennen fanden am Osterwochenende im französischen Nogano statt. Lauf 1 am Ostersonntag habe ich live verfolgt, bei Lauf 2 am Montag war ich jedoch für Oberberg-Aktuell im Einsatz. Hier mein Text zum Race-Weekend:

Der Engelskirchener Jörg Viebahn, der 2013 bereits GT4-Europameister war und im letzten Jahr zumindest den Vizetitel einstreichen konnte, bestreitet mit Mathol Racing die beiden Auftaktrennen der Serie. „Ich habe verschiedene Optionen von Teams, Fahrzeugen und Fahrer evaluiert“, erklärt der Rennsportler. Mit Ausnahme von Mathol erschien ihm allerdings kein Projekt so erfolgversprechend, dass er damit um den Titel hatte kämpfen können. Während sich bei dem einen Team das Einsatzfahrzeug im Neuaufbau befand und noch eine teilweise langwierige Entwicklung benötigt hätte, war es bei anderen die Besetzung der Co-Piloten, die nicht optimal gewesen wäre. Diese waren teilweise noch unbekannt oder schlichtweg noch nicht erfahren genug. Mit der Mannschaft um Teamchef Matthias Holle hat er nun einen Partner gefunden, der ihm, in seinen Augen, die besten Chancen für eine erfolgreiche Titeljagd bietet. Sein Einsatzfahrzeug für die anstehenden Rennen ist ein Aston Martin Vantage V8 GT4 mit 4,7 Litern Hubraum und etwa 445 Pferdestärken. Für den Saisonauftakt im französischen Nogaro zeigte sich Viebahn im Vorfeld optimistisch.

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[Der Engelskirchener war in Frankreich ohne Kopilot am Start.]

Jörg Viebahn ging in Frankreich als Solofahrer an den Start. Dieser Einsatz war zwar extrem kraftraubend, bot ihm selbst aber das größtmögliche Potential. Mit der Startnummer 10 ging es als Zweiter in den ersten Lauf. Von Beginn an konnte Viebahn die Pace des führenden Hendrik Still im SIN R1 GT4 mitgehen, mußte aber nach etwa 10 Minuten der Startnummer 69, Jelle Beelen mit einem Chevrolet Camaro, diesen Platz zähneknirschend überlassen. Eine Safety-Cars-Phase nach sieben Runden führte das Feld wieder zusammen. Nach dem obligatorischen Pflichtstopp konnte sich Jörg Viebahn hinter dem Führenden wieder einsortieren. Im weiteren Verlauf zeigten sich die Chevrolet Camaros als das Maß der Dinge und Viebahn mußte Kampflinie fahren, um den gelben Sin R1 hinter sich zu halten. Hendrik Still versuchte es zwei Runden vor Ende mit der Brechstange, hatte jedoch keinen Erfolg, drehte sich selbst und fiel aus. Luc Braams and Duncan Huisman (beide Chevrolet Camaro GT4) siegten und ein dritter Platz im ersten Stint war Viebahns Lohn für einen harten Fight um einen Platz auf dem Podium. Nachdem noch ein plötzlich streikendes Getriebe über Nacht gewechselt wurde, sollte es am nächsten Renntag weitergehen.

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[Viebahn konnte den gelben SIN R1 hinter sich halten.]

Der zweite Lauf am Ostermontag begann für Viebahn erneut mit Problemen, weshalb er zunächst auf Rang sechs zurückfiel. Ein Fehler beim Reifendruck war für die Misere verantwortlich, konnte jedoch beim Pflichtstopp gegen Rennmitte behoben werden. Zum Zeitpunkt des Stopps lag Viebahn mit etwa neun Sekunden Rückstand auf Rang vier, blies aber anschließend zum Angriff und konnte schnell Boden gutmachen. Zehn Minuten vor Schluss übernahm der Engelskirchener die Führung. Allerdings währte das Glück für ihn nur kurz, denn der zu diesem Zeitpunkt zweitplatzierte BMW schoss Viebahn am Ende der Geraden durch einen kapitalen Verbremser brutal ab.

Viebahn fiel zurück ans Ende des Feldes, konnte aber durch eine furiose Aufholjagd wieder bis auf Rang drei nach vorne fahren. In der letzten Runde hatte er sogar noch die Chance auf den Sieg, da er den vor ihm fahrenden Camaro fast überholt hatte und der führende, zweite Camaro im Rennverlauf eine 5-Sekunden-Zeitstrafe erhalten hatte. Ein akut auftretendes Kupplungsproblem bremste ihn abrupt aus, jedoch konnte er ausrollend den dritten Platz ins Ziel retten und sich so wertvolle Punkte sichern. Viebahn später: „Ein irres Rennen. Wenn alles normal gelaufen wäre, hätte ich wohl gewonnen. Aber der Konjunktiv zählt nicht. Immerhin bin ich zweimal gewertet worden und habe etliche Punkte auf meinem Konto. Jetzt freue ich mich auf die zweite Veranstaltung im Mai in Zandvoort.“

Aktuell liegt der Aston Martin – Pilot nun auf Rang Drei der Gesamtwertung. Die nächsten Läufe finden vom 22. – 24. Mai in den Niederlanden statt.

Herzlichen Dank an Alfred Klasen (www.flitzfoto.de) für die Bilder. Hier drei seiner Galerien zum Artikel:

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Artikel bei Oberberg-Aktuell: LINK