Oberberg Aktuell: Mitsingen war ausdrücklich erwünscht

Lindlar – Die KG Rot-Weiß Lindlar lud zum Mitsingkonzert mit der Kultband Brings ein – Kulturzentrum platzte nahezu aus allen Nähten.

Der ein oder andere Besucher des Mitsingkonzerts „Singsulautdekanns!“ der Kölschband Brings schaute vor Konzertbeginn verwundert. Das Lindlarer Kulturzentrum war bestuhlt und auch auf der Bühne standen Hocker. Die Band, bei der die Fans in der fünften Jahreszeit am Bühnenrand kräftig mitgehen, schlug zu Beginn ruhige Töne an. „Wir haben euch fast wie in der Kirche  Liederhefte auf die Stühle gelegt“, scherzte Frontmann Peter, „also schlagt jetzt mal Seite 17 auf“. Statt eines Weihnachtskonzerts durften sich die Besucher auf gemischte Songs freuen. Mit „Willkumme“ startete der Abend, beim zweiten Song „Wunder“ schunkelte bereits der Saal. Alt und Jung war für einen musikalisches Intermezzo bereit.

[Schlagzeuger Christian Blüm.]

Präsident Philip Caucal freute sich vor dem Beginn über eine rasant ausverkaufte Veranstaltung, was angesichts der kölschen Top-Musiker aber auch nicht verwunderlich war. Vor 15 Jahren gastierte die Gruppe das letzte Mal auf dieser Bühne. Locker präsentierten sich die Musiker, denen man an diesem Abend den Spaß bei der Arbeit anmerken konnte. Zivil auch die Kleidung, Jeans statt Karo-Muster war angesagt. Zwischen den Liedern erzählten die Jungs stets kleine Geschichten. Mal von der Kiste Bier im Probenraum oder der Fahrt im offenen Cabrio durch Ehrenfeld, mal als sachliche Ankündigung zu den teilweise nachdenklichen Liedern mit leisen Tönen.

Dank der Hefte konnte sich Brings auf den Lindlarer Chor verlassen, der beim bekannten „Halleluja“ erstmals richtig laute Töne anschlug. „Ob Ostern, Kindergeburtstag oder Weihnachten, am Ende kommt bei uns immer Karneval raus“, lachte Bandmitbegründer Peter, der den Lindlarern attestierte, diesselbe DNA wie Kölsche zu besitzen und leitete zum Lied über die Muttersprache über, die er nach eigenen Angaben sehr schätzt.

Bruder Stephan erzählte von der jüngst schweren Zeit der Band, als ihr Techniker Jamba erkrankte und sang „Ich stonn zu dir“. Schlagzeuger Christian Blüm ließ sich vor der Pause nicht zweimal an das Mikrofon bitten, seine Version von „Blowing in the wind“, gemischt mit „Im Wagen vor mir“, sangen alle lauthals mit. Nach der Pause schallte unter anderem „König von Deutschland“ sowie das „Liebe gewinnt“ aus vielen hundert Kehlen und Gitarrist Harry schmetterte ein „Über den Wolken“. Kein Halten dann bei „Superjeilezick“, dem wohl bekanntesten Song der Band, die ihr offizielles Konzert nach Polka, Polka eigentlich beenden wollte.

Aber da gab es dieses eine begeisterte Publikum, welches den Jungs aus der Domstadt unter anderem noch den „Kölschen Jung“ abringen konnte, bevor dann mit der Spezialversion von „Stille Nacht“ ein fast dreistündiger Abend endete. Lindlars Karnevalisten hoffen indes, dass nicht erst wieder 15 Jahre vergehen müssen, bevor man die Jungs aus Köln wiedersieht.

LINK zum Artikel