6. Christkindmarkt auf dem Engelsplatz

Bilder: Michael Gauger  — Ein Bummel über den Christkindmarkt gehört für Cathrin, Leonie und Anna (von links) zum dritten Adventwochenende einfach dazu

 

 

Engelskirchen – Der Christkindmarkt im Ort lockte mit vielen Waren und kulinarischen Köstlichkeiten – Verkaufsoffener Sonntag des Einzelhandels rundete das Angebot ab – Viele Kinder besuchten das Christkind auch persönlich

Zumindest für den Samstag des vergangenen Wochenendes konnte das Christkind seine Beziehungen „nach oben“ ein wenig spielen lassen, denn dieser Tag sollte trocken bleiben und zog damit vermutlich die meisten Besucher zum Christkindmarkt auf den Engelsplatz hinter dem Rathaus. Doch auch mit Schirm oder Kapuze ausgestattet schlenderten zahlreiche Besucher an den anderen beiden Tagen über den Weihnachtsmarkt und genossen die vorweihnachtliche Stimmung. So mancher Gast wünschte sich jedoch insgeheim, zur Jahreszeit und dem Ambiente passende, frostige Temperaturen.

[Frisch aus dem Kupferkessel: die Feuerzangenbowle der Feuerwehr.]

Etwa 50 kleine Fachwerkhäuschen und Stände waren mit ihrem breitgefächerten Warenangebot wieder im weiten Areal des Platzes aufgebaut und verbreiteten eine besondere, vorweihnachtliche Stimmung. Aufgestellte Tannenbäume und allerlei Lichter taten ihr Übriges dazu. Die Händler boten ihr einzigartiges und teilweise außergewöhnliches Kunsthandwerk, Tannengrün, leckere Köstlichkeiten, die bekannten Engelsfiguren und viele andere Raritäten zum Kauf an. Beliebter Treffpunkt für viele Besucher war erneut der Stand der Freiwilligen Feuerwehr, die neben Schmackhaften vom Grill auch wieder ihre bekannte Feuerzangenbowle im Angebot hatte. Einige Engelskirchener Einzelhändler zeigten ebenfalls eine kleine Auswahl ihrer Waren, zusätzlich lockte ein verkaufsoffener Adventssonntag zum Bummeln und Shoppen im gesamten Ort ein.

13-12-2015christmarkt2[Himmlische Wesen bevölkern zu Hunderten das Engelmuseum.]

Großer Andrang herrschte natürlich auch im „alten Baumwolllager“ der einstigen Firma Ermen und Engels. Wie in jedem Jahr betreibt die Deutsche Post hier die himmlische Christkindpostfiliale. Und das bereits seit 30 Jahren. Da schaute auch das Christkind wieder persönlich herein, um sich alle Wünsche der Kinder an diesem Wochenende persönlich anzuhören. Viele hatten selbstverständlich ihren Wunschzettel, aber auch kleine Geschenke oder selbstgemalte Bilder mitgebracht, was den freundlichen Himmelsboten natürlich sehr freute. Und wer mochte, der bekam von diesem besonderen Moment der Begegnung ein persönliches Erinnerungsfoto. Mittlerweile beantwortet die Deutsche Post mit dem Christkind jährlich rund 140.000 Briefe aus mehr als 50 verschiedenen Ländern der Erde, darunter zum Beispiel China, Japan, Taiwan, Chile, Brasilien und Togo. Teilweise treffen mehr als 12.000 Briefe täglich im Christkindpostamt ein. Seit diesem Jahr geht das „himmlische Kind“ auch auf Zuschriften in Blindenschrift ein, nachdem zwei Briefe mit Wunschzettel per Einschreiben aus Singapur eintrafen. Die Mitarbeiter des Christkindes antworten nun auch auf alle eingehenden Blindensendungen in Braille-Schrift.

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[Am Samstagmittag noch überschaubar, sollten die Besucherzahl zum Abend stark ansteigen.]

Ein umfangreiches Bühnenprogramm sorgte an allen drei Tagen für abwechslungsreiche Unterhaltung. Vereine, Schulen und Kindergärten stimmten die Besucher mit ihren musikalischen oder tänzerischen Beiträgen auf das Weihnachtsfest ein. Chöre, Bläser, Dudelsackspieler und Musikvereine gaben sich ebenfalls erneut ein Stelldichein. Selber mal ein Stockbrot über offenem Feuer backen, das war hier direkt neben dem Kinderkarussell möglich und so hockten die Familienangehörigen mit dem Nachwuchs am Feuer und konnten es kaum erwarten, endlich davon zu kosten. Weitere Highlights waren die Briefmarkenausstellung im Rathausfoyer und der neue Christkindtaler mit dem Motiv der „Villa Braunswerth“, der vor Ort selbst geprägt werden konnte, aber auch in den ortsansässigen Geldinstituten zu erwerben ist. Die Gäste aus den Partnerstädten Plan-de-Cuques (Frankreich) und Mogilno (Polen) boten Produkte ihrer jeweiligen Region, wie etwa Fleischpastete, Vodka, Lavendelhonig, Olivenöl sowie landestypische Krippenfiguren aus der Provence, an. Noch ein weiteres Highlight war der Besuch der etwa 30köpfigen Folkloregruppe „Le Grihet“ aus Plan-de-Cuques, die mit französischen Weihnachtsliedern das Bühnenprogramm bereichern sollte.

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[Jörg Runge, alias „Dä Tuppes vum Land“, in Aktion.]

In einer „Engelwerkstatt“ konnten Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren gut betreut die Möglichkeit nutzen um Weihnachtskarten, Engel und Wunschzettel zu basteln oder zu malen, während die Eltern in aller Ruhe den Christkindmarkt besuchten konnten. Weitere Anziehungspunkte auf dem Platz waren die Lamas vom Balsamhof oder die lebende Krippe mit Schafen, Esel und Dromedar. Einen Einblick in die laut Guiness-Buch der Rekorde „Größte Engelsammlung der Welt“ stellte das Erste Deutsche Engelsmuseum in der benachbarten „Alten Schlosserei“ zur Schau. Auch hier freute man sich über einen großen Besucherstrom. Wie Ralf Rother vom Engelsverein am Samstag freudig berichtete, wird wohl in Kürze bereits der 1.000 Besucher begrüßt werden können. Die 6. Auflage des Marktes wurde natürlich durch den eigens zur Veranstaltung komponierten Song „Christkindmaat in Engelskirchen“ von Robert Longerich aus den Lautsprechern dezent untermalt, während Jörg Runge, vielen bekannt als „Tuppes vom Land“, diesen auch auf der Bühne zum Besten gab. Ein vorweihnachtlicher „Ohrwurm“, der das jährliche bunte Treiben rund um das Rathaus im Liedtext bestens beschreibt.

Artikel, gemeinsam mit den Kollegen Michael Kleinjung und Oliver Müller bei Oberberg-Aktuell, unter LINK

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